Problem- und projektbasiertes Lernen, in enger Kooperation mit Wissenschaft, Industrie und Zivilgesellschaft: dies ist der Schwerpunkt des Lehrkonzepts von Prof. Dr. Till Nagel, Forschungsprofessor für Visuelle Analytik, das mit dem diesjährigen Albert und Anneliese Konanz-Lehrpreis der Hochschule Mannheim ausgezeichnet wird. Der pädagogische Ansatz des Konzepts überzeugte die Jury, die die Lehrenden der Hochschule zur Einreichung von Konzepten mit Bezug auf MINT-Fachkräfte, Klimaschutz oder Innovation/Transformation aufgerufen hatte.
Das mit dem Lehrpreis ausgezeichnete Lehrkonzept überzeugt durch den verzahnten Aufbau zweier Wahlpflichtmodule der Fakultät für Informatik, die auch für Studierende anderer Fakultäten offen sind. Die Module führen in die Grundlagen der Datenvisualisierung ein um dann in einem angewandten Projektkurs funktionsfähige Visualisierungssysteme zu entwerfen und Realweltprobleme datengestützt anzugehen. In Kooperation mit dem Smart City-Forschungsprojekt der Hochschule Mannheim, der Universität Mannheim und der Stadt Mannheim wurden Echtzeit-Daten der Bundesgartenschau (BUGA), die in diesem Jahr in Mannheim stattfand, visuell analysiert und untersucht. Konkret wurde damit zum Beispiel erforscht wieviel Strom von der BUGA-Photovoltaikanlage erzeugt und verbraucht wird und wie nachhaltig die BUGA letztlich war.
In ihrer Begründung lobte die Jury Till Nagel für die Erstellung und Verwendung didaktisch hervorragender Lehrmaterialien und den klar strukturierten Aufbau sowie die von Studierenden als besonders angenehm sowie inspirierend empfundene Lernatmosphäre. „In seiner Lehre fördert er aktiv und nachhaltig die interdisziplinäre Zusammenarbeit über verschiedene Fakultäten hinweg. Dank der regelmäßigen Gastvorlesungen hochkarätiger Sprecherinnen und Sprecher integriert er aktuelle Forschungsergebnisse und Praxisbeispiele“, ergänzt Prof. Dr. Klaus Beck, Prorektor für Studium, Lehre und Nachhaltigkeit und Vorsitzender der Jury.
Prof. Nagel freut sich über die Auszeichnung und sieht sie als Anerkennung und Motivation zugleich: „Gute Lehre muss immer Studierende befähigen, ihr Wissen zu erweitern, ihre Fähigkeiten auszubauen und praktisch zu erproben. Nur so können sich unsere Studierenden zu eigenständigen, kritischen und verantwortungsvollen Menschen entwickeln, die an der sozialen, ökologischen und technologischen Gestaltung der Gesellschaft mitwirken.“
Der Lehrpreis wird in diesem Jahr im Rahmen des hochschuleigenen Tag der Preise und Stipendien am 27. November verliehen. Die Preisträgerinnen und Preisträger des Lehrpreises der Hochschule können sich auch für den Landeslehrpreis Baden-Württemberg des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst bewerben, der alle zwei Jahre verliehen wird. Till Nagel ist für den diesjährigen Landeslehrpreis nominiert. Die Bekanntgabe erfolgt im Februar 2024.